Morgenland und Abendland, Mein west-östliches Leben

Autorin: Annemarie Schimmel

Erstmals erschienen: 2002

Inhalt:Das Leben der grossen Orientalistin Annemarie Schimmel gibt viele Rätsel auf. Warum lernt ein Teenager im Dritten Reich mit Begeisterung Arabisch, um bereits mit 19, kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs, in Islamwissenschaften promoviert zu werden? Wie setzt sich eine junge Frau in einem von Männern dominierten Fach durch, behauptet sich später in Ankara als Nicht-Muslimin auf einem Lehrstuhl der islamisch-theologischen Fakultät und dann auch noch im elitären Harvard? Warum sind heute im Orient Strassen und Plätze nach ihr benannt? Wer Annemarie Schimmels Autobiografie liest, wird das alles ganz natürlich finden. Denn nie waren der Orient und seine Sprachen, der Islam und seine Mystik nur distanzierte Forschungsobjekte für sie. Wie all dies seit ihrer Kindheit Teil ihres Lebens und sie selbst zur herausragenden Vermittlerin zwischen Orient und Okzident wurde, schildert Schimmel in ihrer warmherzigen, witzigen und poetischen Autobiografie. Sie verschweigt nichts von den Schwierigkeiten und Hindernissen - aber auch nichts von den Freuden und Genüssen eines wahrhaft west-östlichen Lebens.

Über die Autorin: Annemarie Schimmel wurde 1922 in Erfurt als Tochter eines Postbeamten geboren. 1941 wurde sie mit der Doktorarbeit "Die Stellung des Kalifen und der Qadis im spätmittelalterlichen Ägypten", die 1943 auch in der „Welt des Islam“ erschien, mit magna cum laude an der Universität Berlin promoviert. Bis Kriegsende war sie im Auswärtigen Amt unter Joachim von Ribbentrop als Übersetzerin tätig. Von Mai bis September 1945 wurde sie als Angehörige des Amtes durch die US-amerikanischen Behörden in Marburg interniert. 1951 wurde sie in Religionsgeschichte mit der Arbeit Studien zum Begriff der mystischen Liebe in der frühislamischen Mystik an der Universität Marburg promoviert. 1953 Ernennung zum apl. Professor der Universität Marburg, bis 1954 dort tätig. Ab 1961 außerplanmäßige Lektorin am Seminar für Orientalische Sprachen der Universität Bonn, 1967 bis 1992 Fakultätsmitglied an der Harvard-Universität in Cambridge, Massachusetts, USA, wo sie den Auftrag hatte, ein Institut für indo-islamische Kultur aufzubauen; ab 1970 Professorin für Indo-muslimische Kultur in Harvard. Annemarie Schimmel starb 2003 in Bonn.

Angaben zum Buch: Schimmel Annemarie, Morgenland und Abendland, Mein west-östliches Leben, C.H.Beck, ISBN 3-406-49564-8

Quellen: C.H.Beck, Wikipedia